Idee

Idee

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Idee [i'de:], die; -, Ideen [i'de:ən]:
Gedanke, Einfall:
eine gute, geniale Idee; auf eine Idee kommen; eine Idee haben.
Syn.: Eingebung, Inspiration, Intuition.
Zus.: Geschenkidee, Grundidee, Hauptidee, Heilsidee, Kreuzzugsidee, Lieblingsidee, Reformidee, Wahnidee.

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Idee 〈f. 19
1. Urform, Urbild
2. reiner Begriff
3. leitender Gedanke, geistiger Gehalt (eines Kunstwerkes)
4. Einfall, Gedanke
5. Vorstellung, Ahnung
6. 〈umg.〉 Kleinigkeit, Spur, ein klein wenig
● die \Idee einer Dichtung; eine \Idee Salz zugeben 〈umg.〉 ● ich habe eine \Idee!; hast du eine \Idee, ob ..., wie ..., wann ...?; du machst dir keine \Idee (davon), wie viel Mühe das gekostet hat; sein: das ist eine \Idee! ● fixe \Idee Zwangsvorstellung, hartnäckig festgehaltene Einbildung; Sy Idée fixe (1); eine glänzende, komische, gute, verrückte \Idee; die \Idee ist gut, aber die Ausführung wird schwierig sein; keine \Idee! 〈umg.〉; seine politischen \Ideen; das ist gar keine schlechte \Idee ● auf eine \Idee verfallen; für eine \Idee eintreten, kämpfen; der Plan ist nach seiner \Idee entworfen worden; das Drehbuch schrieb N.N. nach einer \Idee von XY [<grch. idea „Erscheinung, Gestalt, Beschaffenheit, Form“, dann „Urbild“ (Plato); moderne Bedeutungen u. Form beeinflusst von frz. idée (<grch. idea)]

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Idee , die; -, Ideen [z. T. unter Einfluss von frz. idée < lat. idea < griech. idéa, urspr. = Erscheinung, Gestalt, Form; bei Platon = Urbild, zu: ideĩn = sehen, erkennen]:
1. (Philos.)
a) (in der Philosophie Platos) den Erscheinungen zugrunde liegender reiner Begriff der Dinge:
die I. des Guten;
Platons Reich der -n;
b) Vorstellung, Begriff von etw. auf einer hohen Stufe der Abstraktion.
2. Leitbild, das jmdn. in seinem Denken, Handeln bestimmt:
philosophische, politische, marxistische -n;
die I. der Freiheit bei Schiller;
sich für eine I. opfern;
für eine I. eintreten, kämpfen;
er bekannte sich zur europäischen I.
3. [schöpferischer] Gedanke, Vorstellung, guter Einfall:
eine neue, glänzende, brauchbare, nette, originelle, revolutionäre I.;
das ist eine [gute] I.!;
[das ist] keine schlechte I., aber ob sie sich ausführen lässt?;
ihn überfiel plötzlich die I., es könnte etwas passiert sein;
eine I. aufgreifen, entwickeln, in die Tat umsetzen, verfechten, vertreten;
ich habe eine I. (weiß, was wir tun können);
(iron.:) du hast [vielleicht] -n!;
sich an eine I. klammern;
auf jmds. Ideen nicht eingehen;
er hat mich erst auf diese I. gebracht;
sie kam plötzlich auf die I. zu verreisen;
sich in eine I. verrennen;
von einer I. nicht loskommen;
er zeigte sich von unserer I. begeistert;
uns kam die I. zu einem Fest;
der Autor hatte bereits die I. (den gedanklichen Entwurf) zu einem neuen Stück;
fixe I. (unrealistische Vorstellung od. Meinung, die jmdn. beherrscht u. von der er nicht abzubringen ist);
eine I. (ein bisschen, ein wenig in Bezug auf etw.: kannst du eine I. lauter sprechen?; der Rock ist vorn [um] eine I. zu kurz);
keine/nicht die leiseste, geringste I. von etw. haben (ugs.; etw. nicht im Geringsten wissen).

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Idee
 
[zum Teil unter Einfluss von französisch idée von lateinisch idea, griechisch idéa, ursprünglich »Erscheinung«, »Gestalt«, »Form«, bei Platon »Urbild«, zu ideĩn »sehen«, »erkennen«] die, -/I'de |en,  
 1) allgemein: plötzlicher Einfall, schöpferischer Gedanke, Vorstellung (nach der man handeln kann).
 
 2) Philosophie: von Platon in die Philosophie eingeführter Begriff, durch den die den Erscheinungen zugrunde liegenden Urbilder bestimmt werden. Der Platonismus (Neuplatonismus, christlicher Platonismus) erweitert den von Platon auf eine erkenntnisbegründende Funktion weitgehend eingeschränkten Gebrauch des Wortes »Idee« in theologischer Umdeutung. Für Augustinus sind die Ideen die unveränderlichen, der Schöpfung vorausgehenden Gedanken Gottes. - Für die Erkenntnistheorie des neuzeitlichen Rationalismus und Empirismus wird der von der platonischen Tradition abweichende Wortgebrauch der Stoa (Idee als »communes notiones«) und insbesondere des Nominalismus (Wilhelm von Ockham) maßgebend. Bei R. Descartes, G. W. Leibniz, J. Locke sind Ideen Bewusstseinsinhalte (Vorstellungen). Für I. Kant sind erkenntniskritische Ideen die Begriffe, die die Vernunft, die Erfahrung überschreitend, in Hinsicht auf die Unbedingtheit und Totalität bildet (reine Vernunftbegriffe). Den Ideen kommt keine die Erfahrung begründende »konstitutive«, sondern nur eine sie organisierende »regulative« Funktion zu. In theoretischer Hinsicht entspricht ihnen keine mögliche Erfahrung, ihr Gebrauch führt in eine Dialektik und ist antinomisch; in praktischer Hinsicht verschafft die Vernunft ihnen, insbesondere der Idee der Freiheit, Realität. - Abweichend vom tradierten Sprachgebrauch definiert G. W. F. Hegel, an die Definition des Ideals bei Kant anschließend, die Idee als Einheit von Begriff und Realität, Subjektivem und Objektivem, als individuiertes Allgemeines. Die Philosophie rekonstruiere methodisch-genetisch die in eine Vielfalt auseinander tretenden defizienten Ideen der Natur (als Ideen in ihrer Entäußerung oder ihrem Anderssein) und des Geistes und die absolute Idee, in der das begreifende Erkennen sich selbst Gegenstand ist.
 
 3) Psychologie: fixe Idee.
 

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Idee, die; -, Ideen [z. T. unter Einfluss von frz. idée < lat. idea < griech. idéa, urspr. = Erscheinung, Gestalt, Form; bei Platon = Urbild, zu: ideĩn = sehen, erkennen]: 1. (Philos.) a) (in der Philosophie Platos) den Erscheinungen zugrunde liegender reiner Begriff der Dinge: die I. des Guten; Platons Reich der -n; b) Vorstellung, Begriff von etw. auf einer hohen Stufe der Abstraktion. 2. Leitbild, das jmdn. in seinem Denken, Handeln bestimmt: philosophische, politische, marxistische -n; ... wurde Julika sachlich und leidenschaftslos unterrichtet, was nun eigentlich die I. des Kommunismus ist (Frisch, Stiller 136); die I. der Freiheit bei Schiller; sich für eine I. opfern; für eine I. eintreten, kämpfen; er bekannte sich zur europäischen I. 3. [schöpferischer] Gedanke, Vorstellung, guter Einfall: eine neue, glänzende, brauchbare, nette, originelle, revolutionäre I.; das ist eine [gute] I.!; [das ist] keine schlechte I., aber ob sie sich ausführen lässt?; ihn überfiel plötzlich die I., es könnte etwas passiert sein; eine I. aufgreifen, entwickeln, in die Tat umsetzen, verfechten, vertreten; ich habe eine I. (weiß, was wir tun können); (iron.:) du hast [vielleicht] -n!; er folgte ... keineswegs nur seinen eigenen, am Schreibtisch gewonnenen -n (Rothfels, Opposition 109); sich an eine I. klammern; auf jmds. -n nicht eingehen; er hat mich erst auf diese I. gebracht; sie kam plötzlich auf die I. zu verreisen; sich in eine I. verrennen; von einer I. nicht loskommen; er zeigte sich von unserer I. begeistert; uns kam die I. zu einem Fest; der Autor hatte bereits die I. (den gedanklichen Entwurf) zu einem neuen Stück; *fixe I. (eine unrealistische Vorstellung od. Meinung, die jmdn. beherrscht u. von der er nicht abzubringen ist); eine I. (ein bisschen, ein wenig in Bezug auf etw.): kannst du eine I. lauter sprechen?; der Rock ist vorn [um] eine I. zu kurz; keine/nicht die leiseste, geringste I. von etw. haben (ugs.; etw. nicht im Geringsten wissen); das ist eine I. von Schiller (ugs.; das ist ein guter Vorschlag).

Universal-Lexikon. 2012.

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